Heizkosten sparen – die besten Tipps

Heizkosten sparen

Es gibt verschiedene Gründe, Energie einzusparen. Zwei Gründe sind sicherlich der immer stärker werdende Nachhaltigkeitsgedanke und das Wissen, dass wir dem Klimawandel nur dann noch Einhalt gebieten können, wenn wir konsequent an der Reduzierung der Treibhausgasproduktion arbeiten.

Ein anderer – der für viele Menschen wesentlich greifbarer daherkommt – ist der Kostenfaktor. Denn gerade Gas und Öl als Energieträger werden immer teurer. Das betrifft dann natürlich auch die Kosten für die Heizenergie.

Da ein großer Teil der Energie in deutschen Haushalten für Heizenergie verwendet wird, sind hier die Einsparmöglichkeiten in aller Regel am größten. Wer heute ein neues Haus baut, hat bereits bei der Planung zumeist eine moderne und nachhaltige Heizungsanlage ins Auge gefasst und ist allein schon aufgrund der baulichen Vorgaben regelrecht gezwungen, in Sachen Energieeffizienz nachhaltig zu bauen. Leider sieht das bei Häusern, die vor 1978 gebaut und seitdem nicht mehr energetisch saniert wurden, oftmals ganz anders aus.

Wie groß das Einsparpotenzial in solchen Altbauten durch eine Fassadensanierung beispielsweise ist, hat die Verbraucherzentrale schon Anfang 2020 in einem Rechenbeispiel herausgestellt. Dabei betonen die Verbraucherschützer, dass eine Sanierung inklusive neuer Dämmung einer alten und kaum gedämmten Fassade zu einer Reduzierung von Wärmeverlusten von rund 90 Prozent führen kann.

Klar ist aber auch, dass nicht immer gleich eine kostspielige Sanierung her muss, um Kosten einzusparen. Wenn Sie vorhandene Sparpotenziale im Haus nutzen möchten, können bereits ein paar einfache Korrekturen an eingefahrenen Verhaltensweisen eine wertvolle Hilfe bei der Reduzierung der Heizkosten sein.

Heizkosten sparen – Unsere Tipps

Wir haben hier ein paar einfache Tipps zusammengetragen, die jeder im Alltag beherzigen und die so oftmals eine ganze Menge Heizenergie und damit auch Kosten einsparen können.

1) Die richtige Temperatur

Es gibt klare Empfehlungen dafür, welche Temperatur in den Herbst und Wintermonaten in welchen Räumen vorherrschen sollte. Das hat zum einen was mit gesundheitlichen Aspekten zu tun – wie beispielsweise bei den empfohlenen Schlafzimmertemperaturen unter dem Gesichtspunkt der Schlafqualität.

Aber auch mit Fragen des Wohlbefindens, beispielsweise bei den Temperaturempfehlungen für Wohnräume wie das Wohn- oder Esszimmer. Dabei gelten vom Grundsatz her die folgenden Empfehlungen:

  • Wohnräume: 20 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: 15 – 16 Grad Celsius
  • Badezimmer: 23 Grad Celsius
  • Kinderzimmer: Maximal 22 Grad Celsius

Um die richtige Temperatur zu erreichen, muss man den Thermostat richtig einstellen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Temperaturen eine einwandfrei funktionierende Heizungsanlage bei welcher Thermostateinstellung erzeugt. Am einfachsten geht es natürlich, wenn Sie ein Smart Home System haben, über das Sie die konkreten Zimmertemperaturen steuern können. Wer noch über einen klassischen Drehthermostat an seinen Heizkörpern verfügt, kann sich die folgenden Faustformeln merken:

  • Stufe 0 oder Zeichen für Frostschutz – Raumtemperatur von ca. 7 Grad Celsius
  • Stufe 1 – ca. 12 Grad Celsius
  • Stufe 2 – ca. 16 Grad Celsius
  • Stufe 3 – ca. 20 Grad Celsius
  • Stufe 4 – ca. 24 Grad Celsius
  • Stufe 5 – ca. 28 Grad Celsius

Um also beispielsweise 22 Grad ins Kinderzimmer zu bekommen, muss der Thermostat zwischen Stufe 3 und Stufe 4 stehen.

Schon gewusst?

Lassen Sie den Thermostat im Idealfall durchgehend auf einer Stufe stehen. Wenn Sie einen Raum immer wieder abkühlen lassen, um ihn dann wieder aufzuheizen, verbrauchen Sie deutlich mehr Energie, als würde in den Räumen gleichbleibend geheizt. Übrigens: Wenn ein Raum einmal etwas kühler ist – zum Beispiel nach dem Lüften – wird er nicht schneller warm, wenn der Thermostat auf Stufe 5 gestellt wird.

2) Heizkörper richtig behandeln

Damit Heizkörper einen Raum optimal beheizen können, ist es wichtig, sie gut zu pflegen. Dazu gehört, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften und dafür zu sorgen, dass ausreichend Druck auf dem Heizsystem ist. Dass es mal wieder Zeit wird, die Heizkörper zu entlüften, erkennen Sie beispielsweise daran, dass diese gluckern, sobald Sie sie einschalten.

Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Heizkörper nicht abgedeckt sind. Auch große Möbel wie beispielsweise ein Sofa vor dem Heizkörper „schlucken“ eine Menge Wärme.

3) Richtig Lüften

Richtiges Lüften schützt vor allen Dingen gegen Schimmelbildung – aber falsches Lüften kann auch viel Heizenergie fressen. So sollten Sie, um die Luftqualität in Ihren Räumen optimal zu halten, drei bis viermal am Tag Stoßlüften. Dafür öffnen Sie möglichst zwei gegenüberliegende Fenster weit, sodass für einen kurzen Zeitraum von bis zu 2 – 3 Minuten Durchzug entsteht. Dadurch erfolgt ein schneller Luftaustausch. In dieser Zeit sollten Sie die Thermostate an den Heizungen herunterdrehen. Danach stellen Sie die Thermostate wieder auf die richtige Stufe und lassen die Luft im Raum wieder aufheizen.

Viele Verbraucher nutzen gern die Kippstellung der Fenster und eine kontinuierliche Frischluftzufuhr zu erhalten. Das Problem dabei: Die Raumluft wird so fortlaufend durch kältere Luft ersetzt. Es dauert sehr lange, bis die verbrauchte Raumluft komplett gegen frische Luft von draußen ausgetauscht wurde und in dieser Zeit steigt der Energieverbrauch aufgrund der kalten Innenraumtemperaturen stark an.

4) Fenster abdichten

Gerade ältere Fenster sind im Bereich der Rahmen oftmals nicht komplett abgedichtet – in solchen Fällen bringt auch eine Doppelverglasung vergleichsweise wenig. Sollten Sie feststellen, dass an Ihren Fenstern Ritzen sind, durch die ein Luftzug kommt, können Sie diese Ritzen durch etwas Isolierklebeband effektiv abdichten. Das kann den Wärmeverlust bereits um rund 20 Prozent reduzieren.

Schon gewusst?

Wenn Sie bislang keine Außenrollos haben, sollten Sie über eine Anschaffung nachdenken. Gerade wenn es nachts kälter wird, geht eine Menge Wärme durch die Fenster verloren. Bei Fenstern mit einer Isolierverglasung kann der Wärmeverlust durch die Fenster bei vollständig heruntergelassenen Außenrollläden um satte 80 Prozent reduziert werden.

Selbst Fenster mit Wärmeschutzverglasung führen noch immer zu einem leichten Wärmeverlust – hier tritt immerhin noch eine Reduzierung des Wärmeverlustes um rund 35 Prozent ein.

5) Türen abdichten

Die Gefahr von Wärmeverlust ist an Türen ebenso groß wie an Fenstern. Auch hier gilt: Wenn es zieht, muss etwas für die Dichtung getan werden. Dabei können Stoffklebestreifen helfen oder für Bürstendichtungen für den Fuß des Türblattes.

6) Wände dämmen

Wie bereits erwähnt ist die wohl effektivste Art der Reduzierung von Wärmeverlusten die Dämmung der Wände. Dabei können Sie Wände sowohl von außen als auch von innen dämmen. Das gute daran: Wenn Sie im Rahmen einer energetischen Sanierung Dämmmaßnahmen an Ihrer Außenwand vornehmen lassen, gibt es vonseiten des Bundes, mancher Bundesländer und der KfW-Bank verschiedene Förderprogramme, die Ihnen ein Teil der Kosten abnehmen oder Ihnen zu einem sehr günstigen Darlehen verhelfen können.

Fazit

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Heizenergie im Haus einzusparen. Die effektivsten Möglichkeiten sind natürlich die Verbesserung der Dämmung des Hauses an sich und die Schließung anderer Lücken wie beispielsweise die Abdichtung von Fenstern und Türen. Doch auch das Heizverhalten und die regelmäßige Pflege und Wartung der Heizungsanlage können Schlüssel zu einer nachhaltigen Kostenreduzierung in Sachen Heizkosten sein.

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