Das Erste, was ein potenzieller Käufer an einem Auto sieht, ist der Lack. Dieser erste Eindruck ist entscheidend dafür, ob er oder sie das Auto genauer ansehen möchte. Daher ist es nur verständlich, dass eine Lackaufbereitung vor dem Verkauf sinnvoll ist. Nicht nur, weil die Optik aufgefrischt wird und der erste Eindruck positiver ausfällt, sondern auch, weil dadurch der Wert des KFZ gesteigert wird.
Lohnt sich also der Gang zur Werkstatt, um kleine Kratzer und Gebrauchsspuren vom Lack zu entfernen? Meistens nicht! Denn die Entfernung kleiner Schönheitsfehler ist tatsächlich gar nicht so schwierig.
Do it Yourself – Bei der Lackaufbereitung Kosten sparen
Die Kosten einer professionellen Lackaufbereitung werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Dazu zählen zum Beispiel Größe und Art des Fahrzeuges, der aktuelle Zustand des Lacks und der Aufwand der Maßnahmen, die zur Aufbereitung ergriffen werden müssen. Im Regelfall muss mit mindestens 150 bis 200 Euro gerechnet werden.
Wenn Sie selbst Hand anlegen, sparen Sie sich definitiv Kosten. Die Komponenten zur Lackaufbereitung bekommen Sie im Fachhandel bzw. im Baumarkt zu moderaten Preisen, die deutlich unter denen von Werkstätten liegen.
Wissen Sie schon, welche unschönen Stellen sie ausbessern möchten? Ein glanzloser Lack oder kleine Kratzer können quasi von jedermann erneuert werden. Für grobe Parkrempler oder tiefe Kratzer ist der Gang zur Werkstatt zu empfehlen. Wie Sie leichte Kratzer entfernen und den Lack wieder zum Hochglanz bringen können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Leichte Kratzer in Eigenregie entfernen
Egal ob Sie ihr Auto verkaufen möchten oder einfach nur die Optik erneuern möchten – das Ausbessern kleiner Beschädigungen gehört dazu. Beim Parken das Gebüsch gestreift, kleine Steinschläge beim Beschleunigen auf Schotter und von entgegenkommenden Fahrzeugen oder beim Anlehnen ans Auto mit Knöpfen kleine Schrammen verursacht – die Liste an Ursachen für kleine Unschönheiten im Lack ist lange. Spätestens beim Verkauf kommen diese kleinen Fauxpas wieder ins Gespräch.
Fakt ist, dass auch kleine Kratzer nicht unterschätzt werden sollten. Der Fachmann würde sofort bemängeln, dass diese Stellen auf Dauer eine Angriffsstelle für Rost sind – je nachdem, wie viele Lackschichten betroffen sind. Es ist also gut, wenn nur der Klarlack betroffen ist. Die Lackierung eines Autos besteht übrigens aus insgesamt vier Ebenen: Grundierung, Füller, Basislack und Klarlack.
Die Entfernung oberflächlicher Beschädigungen des Klarlacks erfolgen in der Regel durch das umgangssprachliche „rauspolieren“. Das bedeutet, dass die Stelle mit einer Politur behandelt und versiegelt wird.
So werden Kratzer und kleine Beschädigungen poliert:
Zuerst reinigen Sie die Lackbeschädigung sehr gründlich! Warmes Wasser und ein wenig Spülmittel eignen sich hierzu gut. Falls sich im Kratzer Schmutz (zum Beispiel Sandkörner oder Staub) gesammelt haben, können diese in den späteren Schritten zu weiteren Beschädigungen führen. Sauberkeit ist also das A und O, bevor die eigentliche Politur beginnt. Reiben Sie die Stelle anschließend mit Autoleder trocken.
Tragen Sie nach diesem Vorgang die Politur auf den Lack auf. Langsam und in kreisenden Bewegungen wird dadurch eine Schicht gebildet, die die unschöne Stelle verschließt. Planen Sie unbedingt genügend Zeit zum Einwirken ein. Anschließend wischen Sie mit einem trockenen Tuch nach.
Beschädigungen im Klarlack lassen sich so hervorragend beheben. Geht der Kratzer allerdings durch mehrere Lackschichten, wird er weiterhin zu sehen sein – allerdings deutlich dezenter.
So bringen Sie Ihr auf Hochglanz
Abseits vom Ausbessern kleiner Kratzer ist es sinnvoll, das Auto von Zeit zu Zeit zu polieren. Ein schöner, glänzender und gepflegt wirkender Lack an seinem Fahrzeug sieht doch wirklich jedermann gerne – potenzielle Käufer natürlich auch. Allerdings gibt es diesbezüglich einiges zu beachten:
- Beginnen Sie nicht mit zu starken Mitteln! Polituren enthalten in der Regel einen winzigen Anteil an Schleifmitteln. Nehmen Sie ein zu starkes Mittel, kann es genau den gegenteiligen Effekt haben und Ihr Lack wirkt eher erblasst und nicht glänzend.
- Wählen Sie eine schonende Behandlung für Ihren Lack! Sanfte Polituren sind vor allem wichtig, wenn Sie das erste mal ein Auto auf Hochglanz bringen möchten.
- Vor der Politur: putzen! Das Auto sollte vor der Politur zumindest durch die Waschanlage gefahren werden. Eine verschmutzte Oberfläche kann beim Polieren Beschädigungen der oberen Lackschicht nach sich ziehen.
- Kunststoffteile und Gummidichtungen schützen! Abkleben oder mit Pflegemitteln schützen, da sich sonst Reste der Politur festsetzen. Das Material könnte spröde werden oder Verfärbungen nach sich tragen.
- Polieren Sie Ihr Auto in verschiedenen Bereichen! Teilen Sie die Oberfläche in mehrere Abschnitte ein. So können Sie sichergehen, dass Sie keine Stelle vergessen.
- Den Lack mit Hartwachs behandeln! Mit Hartwachs schließen Sie die geöffneten Poren des Lacks und bilden eine schützende Schutzschicht.
Fazit zur Lackaufbereitung
Egal ob zur Beseitigung kleiner Schäden oder zum Auffrischen des Glanzes – eine Politur kann in Eigenregie sehr einfach durchgeführt werden. Haben Sie tiefe Kratzer oder grobe Beschädigungen im Lack, ist der Gang zur Werkstatt für eine professionelle Lackaufbereitung allerdings unumgänglich. Wenn Sir vorhaben, Ihr Auto zu verkaufen, ist der Gang besonders bei teureren Modellen ohnehin empfehlenswert.
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