Milliardenschäden durch eingeschleppte Schädlinge

eingeschleppte Schädlinge

Etwas Obst oder eine schöne Pflanze zum Andenken an den Urlaub, doch die meisten Urlauber wissen nicht, dass genau mit solchen kleinen Andenken unter Umständen schädliche blinde Passagiere eingeschleppt werden können. Und sind die Insekten auch noch so klein, sie können hierzulande immense Schäden anrichten.

Zollkontrolle am Flughafen

Zwei Männer in Uniform, mit der Aufschrift “Zoll”, befinden sich im Ankunftsbereich des Frankfurter Flughafens. Sie erwarten Reisende, die alsbald aus dem Flugzeug kommen und das Gepäck vom Band nehmen. Vornehmlich wissen sie nicht, was auf sie zukommt und sie können nur stichprobenartig die Koffer kontrollieren. Konzentriert wird sich zumeist auf Ankünfte aus ferneren Ländern.

Der Zoll hat an den Flughäfen viel zu tun, speziell in der Ferienzeit. Je mehr Reisende, desto höher das Risiko von unerlaubten Pflanzen und Früchten, verbunden mit dem Risiko, dass auf diese Weise Schädlinge nach Deutschland gelangen. Durch die Stichproben soll verhindert werden, dass sich neue Insekten ansiedeln und das heimische Ökosystem angegriffen oder gar zerstört wird. Wenn bei der Frage nach Inhalten das Wort Essen fällt, werden die Frauen und Männer des Zolls hellhörig.

Immense Schäden in der EU

Die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN, schätzt die wirtschaftlichen Schäden durch fremdartige Schädlinge bloß in der Europäischen Union auf rund 12 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommen Kosten für die Schädlingsbekämpfung. Das Risiko, dass Krankheiten oder Schädlinge eingeschleppt werden, wächst seit Jahren, da auch der Handel mit Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen Jahr für Jahr zunimmt.

Im Jahr 2018 gab es annähernd 9000 Beanstandungen bei pflanzlichen Waren, die nach Europa gebracht wurden. Bei rund einem Fünftel wurden Schädlinge beziehungsweise Schadorganismen festgestellt, was einer Zunahme von fast 20 % gegenüber 2017 bedeutet. Der Großteil davon kommt aus dem privaten Reiseverkehr. Der Trend unerlaubter Pflanzenmitbringsel in Koffern nimmt zu, stellt der Zoll fest und die Dunkelziffer dabei ist enorm.

Bei einem Mann aus Abu Dhabi handelt sich um Süßigkeiten, Mandeln und Honig und obendrein noch Dattelsalat. Datteln bilden genau wie Ananas, Bananen, Kokosnüsse und Durian-Früchte eine Ausnahme und dürfen ohne entsprechendes Pflanzengesundheitszeugnis nach Deutschland importiert werden. Doch grundsätzlich gilt für Pflanzen und Obst aus außereuropäischen Ländern, dass ein Pflanzengesundheitszeugnis benötigt wird oder aber die Mitbringsel werden konfisziert und vernichtet.

Käfer zerstört ganze Bestände von Bäumen

Die Gefahr, dass, mit Obst und Pflanzen, weiße Fliegen, exotische Fruchtfliegen, Rüsselkäfer, Fransenflügler oder gar die Zitrus-Schwarzfleckenkrankheit eingeschleppt werden können, ist groß. Sind die mitgebrachten Schädlinge erst einmal heimisch geworden und beginnen damit Kulturen zu zerstören, ist sehr schwer ihnen Herr zu werden.

Auf diese Weise soll Anfang des Jahrtausends mit Verpackungsholz aus Asien der Asiatische Laubholzbockkäfer eingeschleppt worden sein, seit dieser Zeit zerstört der schwarz-weiß gemusterte Käfer ganze Baumbestände in Europa.

Vernichtung geht auf Kosten der Reisenden

Das Obst und Gemüse, das an den Flughäfen konfisziert wird, geht an die entsprechenden Landesanstalten für Landwirtschaft. Dort ist man zuständig für die sogenannte phytosanitäre Überwachung. Die konfiszierten Produkte werden auf Krankheiten und Schädlinge untersucht. Auch wenn die Abteilung “Pflanzengesundheit bei Ein- und Ausfuhr” nichts findet, ein Pflanzengesundheitszeugnis ist für Einfuhr aus Drittländern zwingend. Und die Sicherheit geht ganz klar vor und die entsprechenden Waren werden vorschriftsmäßig vernichtet.

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