Umzugsplanung und -organisation: So gelingt der Umzug

Umzugsplanung und Organisation

Sie möchten so entspannt wie möglich umziehen? Das geht natürlich am besten mit einer Full-Service-Spedition. Und die Ausgaben dafür lassen sich nach Bundesumzugsgesetz zum Großteil auch noch von der Steuer absetzen. Heute aber gebe ich jedoch als jemand, der schon mehr als 15 Mal umgezogen ist, meine eigenen Erfahrungen weiter: Und zwar über die Do-it-yourself-Umzüge und was es dabei alles zu beachten gilt.

Ist der Entschluss für einen Umzug gefasst, kann man mit den Planungen direkt beginnen. Denn jetzt ist der beste Zeitpunkt, mal gründlich auszumisten und alles das, was man nicht mehr mitnehmen möchte, zu entsorgen. Ich habe gute Erfahrungen mit Kleinanzeigen gemacht, aber auch ein Flohmarkt bietet sich an. Was nicht verkauft werden kann, sollte man bei Sammelstellen von Gemeinden oder Kirchen abgeben. Dinge, die ihre Dienste getan haben, bringt man am besten zu den Wertstoffhöfen.

Rechtzeitig um den Papierkram kümmern.

Überlegen Sie sich auch früh genug, welche Verträge zu kündigen sind. Meistens beträgt die Kündigungsfrist drei Monate zum Vertragsende. Prüfen Sie also Ihre laufenden Verträge: Welche wollen Sie behalten, welche kann man erneuern und welche sollen auslaufen.

Telefon- und Internetprovider, Fitnesscenter, Versicherungen oder Banken. Kümmern Sie sich um einen Nachsendeauftrag und haken Sie auf Ihrer Liste ab, wen Sie bereits gekündigt haben und bei wem die neue Anschrift schon hinterlegt ist. Seien Sie sicher, die Anbieter deren Verträge man nicht rechtzeitig kündigt, scheuen sich nicht, die Gebühren weiter einzuziehen!

Wenn dann der Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben ist, kann man die alte Wohnung fristgerecht kündigen. Die gesetzliche Frist dafür beträgt im Normalfall drei Monate. Man kann dem Vermieter anbieten, einen Nachmieter zu suchen. Dann hat man zwar die Arbeit mit den Besichtigungen, kann aber mit den Nachmietern einen Deal zur Übergabe aushandeln, was einem u.U. die Schönheitsreparaturen erspart.

Zum Papierkram gehört auch die Bestellung einer Umzugsfirma bzw. das Einholen mehrere schriftlicher Angebote. Brauchen Sie ein Umzugsunternehmen in Wiesbaden, Mainz, Frankfurt oder einer anderen deutschen Großstadt, so ist dies selten ein Problem. Denn Umzugsunternehmen gibt es dort wie Sand am Meer. Hier haben Sie lediglich die Qual der Wahl. Auf dem Land sieht das schon anders aus. Hier können Sie die Umkreissuche von Google verwenden um eine Umzugsfirma zu finden.

Helfer und Fahrzeug.

Ganz wichtig: Fangen Sie so früh wie möglich damit an, sich um Helfer zu kümmern. Außer natürlich Sie sehen es sportlich und wollen alles alleine tragen. Ich habe festgestellt, je mehr man in die Jahre kommt, umso schwieriger finden sich im Freundeskreis willige Umzugshelfer: Der eine hat Rücken, der andere Hüfte. Auch hier helfen notfalls wieder die regionalen Kleinanzeigen. Firmen mit Möbelwagen bieten hier recht preisgünstig ihre Hilfe an. Lassen Sie sich aber nach der Besichtigung ein schriftliches Angebot geben.

Auch der Möbelwagen sollte rechtzeitig bestellt werden. Wobei man gleich prüfen kann, ob der Führerschein für die entsprechende Fahrzeugklasse gültig ist. Eine Woche vor dem Umzugstermin kann man auch Kurzzeithalteverbote beantragen und einrichten. Zuständig sind hier die Kreisverwaltungsreferate. Allerdings empfiehlt es sich, die so geschaffene Parklücke mit eigenen Fahrzeugen zu besetzen. Denn parken dort trotz Verbot irgendwelche Anwohner, fühlt sich die herbeigerufene Polizeistreife nicht befugt, einen Abschlepper zu bestellen. Es liegt ja keine Gefahrensituation vor.

Das sollte man besorgen!

Jetzt zu den Utensilien, die man für einen Umzug braucht: Am wichtigsten sind sicherlich Umzugskartons, die man bequem im Internet bestellen kann. Pro Person kann man 15 bis 20 Kartons einplanen, sowie etwa 10 Kartons für Küche, Kinderzimmer und Büro. Pro laufendem Meter Bücherregal braucht man zusätzlich einen weiteren Karton. Übrig gebliebene Kartons oder gut erhaltene versilbert man später wieder bei den Kleinanzeigen. Dankbare Abnehmer v.a. vor den Wochenenden sind schnell gefunden.

Als Verpackungsmaterial sehr gut geeignet sind Zeitungen. Fangen Sie deshalb rechtzeitig mit dem Sammeln an. Exklusive Kleidungsstücke verstaut man sicher in seinen vorhandenen Koffern, ansonsten kleidet man die benötigten Umzugskartons mit Umzugsdecken aus. Man kann natürlich auch eigene Decken oder Handtücher verwenden, die ja sowieso wieder in die Waschmaschine kommen.

Für die wertvolleren Stücke besorgt man sich Luftpolsterfolie; für Bilderrahmen, Spiegel oder Schranktüren sind Kantenschoner hilfreich. Ausreichend Klebeband sowie Malerpapier in Rollen für das Abkleben der Böden sowohl beim Auszug, als auch ganz besonders beim Einzug in das neue Heim sind wertvolle Helfer. Wenn man schon beim Abkleben ist, kann man auch die Türrahmen entsprechend sichern. Empfehlenswert sind auch Fotoaufnahmen von vorhandenen Schäden in den Treppenhäusern. Nicht das Ihnen Vorschäden von der Kaution abgezogen werden.

Einpacken und lagern.

Einige Tage vor dem Umzugstermin kann man mit dem Leeren der Schränke beginnen. Übrigens: Wer die Möglichkeit hat, die letzten Tage vor dem Umzug bei Freunden oder Verwandten zu übernachten, sollte sich diesen kleinen Luxus gönnen.

Verpacken Sie also alles sorgfältig und beschriften Sie die Kartons eindeutig. Auch der Hinweis in welches Zimmer jeder Karton später landen soll, darf nicht fehlen. Wer kann, zerlegt seine Möbel transportfertig, Schrauben und Dübel kommen pro Schrank oder Regal in kleine beschriftete Plastikbeutel. Man kann auch die Schrankteile vor dem Zerlegen entsprechend markieren. Zieht man mit Küche um, muss man den Kühlschrank 2-3 Tage vor Auszug abtauen. Auch für den sicheren Abbau und Aufbau von Herd oder Spülmaschine braucht man eventuell Fachleute.

Gute Erfahrungen habe ich gemacht, alle Kisten und zerlegten Möbel in einem ausgangsnahem Raum zu lagern. Dann kann man kleinere Reparaturen wie Bohrlöcher verspachteln und einmal sauber durchwischen problemlos erledigen.

Der Umzugstag!

Dann ist der Umzugstag endlich gekommen. Die neue Wohnung ist für den ordentlichen Umzug vorbereitet, die neuen Wohnungsschlüssel hat man wie die alten griffbereit. Mir ist bei einem Umzug schon mal die Wohnungstür ins Schloss gefallen und die Schlüssel waren noch in der Wohnung. Alle wichtigen Dokumente, Laptop, Handy und wertvolleren Stücke kann man im eigenen Wagen verstauen. Auch Getränke für die Helfer finden hier Platz. Als Stärkung kann man z.B. Pizza bestellen.

Ist die Wohnung geräumt und besenrein, erfolgt noch die Wohnungsübergabe mit dem Vermieter und eventuell Nachmieter. Alle Zählerstände werden erfasst, das Übergabeprotokoll wird ordentlich ausgefüllt und unterschrieben.

Und noch ein letzter Tipp: Nach erfolgreichem Umzug möchte man meist in der neuen Wohnung schlafen. Also gehört zumindest das Bett aufgebaut und das Bettzeug griffbereit eingepackt. Ein, zwei Stehlampen sorgen für die Beleuchtung, falls benötigt kann man mit alten Bettlaken einen Sichtschutz herstellen, wenn das Fenster einsehbar ist. Waschzeug und Handtücher kommen ins neue Bad. Handwerker und Helfer sind für den neuen Tag bestellt. Dann kann man nur noch herzlich gratulieren „zum neuen Dach über dem alten Kopf!“

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3 Kommentare

  1. Ich danke Ihnen für diese Tipps, wie ich meinen Umzug am besten organisiere. Es ist ein guter Hinweis, dass ich schon frühzeitig Freunde nach Hilfe fragen sollte. Sagen diese mir ab, werde ich mich wie empfohlen an eine Umzugsspedition wenden.

  2. Danke für diese Tipps zur Umzugsplanung. Es ist ein guter Hinweis, dass ich frühzeitig Freunde fragen sollte, ob sie mir beim Umzug helfen können. Wenn ich nicht genügend Freunde finde, die am Umzugstag Zeit haben, werde ich mich an eine Umzugsfirma wenden.

  3. Bei mir steht bald ein Umzug an. Dazu muss ich meine Möbel transportieren lassen, da ich sie nicht mit meinem eigenen Auto in meine neue Wohnung schaffen kann. Gut zu wissen, dass Firmen mit Möbelwagen hier recht preisgünstig Hilfe anbieten.

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