Wakeboarding: Eine Trendsportart im Überblick

Wakeboarding

Wakeboarding ist eine beliebte Freizeit- und Wettkampfsportart, bei der man auf einem speziellen Brett steht und von einem Boot über das Wasser gezogen wird. Die Sportart kombiniert Elemente des Surfens, Wasserskis und Snowboardens, wobei der Fahrer mithilfe eines Zugseils über die Wasseroberfläche gleitet und dabei Tricks und Sprünge ausführen kann. Die aufregende Mischung aus Geschwindigkeit, Balance und Akrobatik macht den Reiz des Wakeboardings aus. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Trendsportart und fassen die wichtigsten Informationen für Anfänger zusammen.

Die Geschichte des Wakeboardings

Wakeboarding entstand Mitte der 1980er Jahre. Tony Finn aus Kalifornien entwickelte damals das Skurfer-Board, das als Vorläufer des modernen Wakeboards gilt. Dieses Board war eine kleinere Version eines Surfbretts und wurde hinter einem Boot hergezogen, sodass auf der Bugwelle, der „Wake“ gesurft werden konnte. Etwa zeitgleich erfand auch der Texaner Jimmy Redmon ein Wasserski-Brett, das über Fußschlaufen verfügte und leichter als das Skurfer-Board war. Redmon gründete außerdem die World Wake Association (WWA), die sich dafür einsetzt, das Wakeboarding international zu promoten und Wettbewerbe zu veranstalten. Aus den beiden Konkurrenten Finn und Redmon wurden bald Freunde und Geschäftspartner. Sie gründeten gemeinsam eine Firma und entwickelten Designs und Technik weiter. Wakeboarding gewann zunehmend an Beliebtheit und mit dem Start der Wettbewerbsserie „Pro Wakeboard Series“ im Jahr 1992 wurde Wakeboarding offiziell als Sportart anerkannt. 2011 wurde Wakeboarding vom Internationalen Olympischen Komitee auf die sogenannte Shortlist für Olympia 2020 gesetzt, letztlich jedoch nicht als neue Disziplin ausgewählt. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass in kommenden olympischen Sommerspielen irgendwann Medaillen für Wakeboarding vergeben werden. Es handelt sich schließlich nicht nur um eine Funsportart, sondern um eine anspruchsvolle Sportart die auf Wettkampfniveau ein hohes Maß an Können und Disziplin erfordert. Die Beurteilung bei Wettkämpfen erfolgt auf der Grundlage von Faktoren wie Schwierigkeit der Tricks, Ausführung, Höhe der Sprünge und Stil.

Wakeboarding bei Kabelanlagen

Neben dem traditionellen Wakeboarding hinter einem Boot gibt es auch die Möglichkeit, an Kabelanlagen zu fahren. Sie werden häufig Wakeboard-Parks genannt und sind speziell angelegte Anlagen, die mit Seilbahnsystemen ausgestattet sind. Diese Parks ermöglichen es den Fahrern, ohne ein Boot Wakeboarding zu betreiben, indem sie von einem mechanischen Seilzug über das Wasser gezogen werden. Diese Parks sind ideal für Anfänger, da sie eine kontrollierte Umgebung bieten, aber auch für Fortgeschrittene, da sie oft mit Rampen und Hindernissen ausgestattet sind. Kabelanlagen sind besonders in Europa sehr beliebt und bieten eine umweltfreundlichere und zugänglichere Alternative zum Boots-Wakeboarding. Denn wer die klassische Variante bevorzugt, benötigt nicht nur ein geeignetes Boot, sondern auch jemanden, der in Besitz eines Sportbootführerscheins ist und das Boot fahren darf.

Die Ausrüstung

  • Das Wakeboard: Das Herzstück des Sports ist das Wakeboard selbst. Ein typisches Wakeboard ist zwischen 120 und 150 cm lang und zwischen 38 und 50 cm breit. Es besteht aus einem leichten Kernmaterial wie Schaum oder Holz, das mit einer robusten Außenschicht aus Glasfaser oder Carbon ummantelt ist. Die Unterseite des Boards ist oft mit Finnen ausgestattet, die die Stabilität und Richtungsführung verbessern.
  • Bindungen: Die Bindungen sorgen für den nötigen Halt. Sie ähneln Snowboardbindungen und sind so konzipiert, dass sie den Fuß sicher fixieren, aber im Falle eines Sturzes leicht freigeben. Es gibt verschiedene Typen von Bindungen, von offenen bis zu geschlossenen Modellen, je nach Vorliebe des Fahrers.
  • Seil und Griff: Ein spezielles Seil und Griffsystem wird verwendet, um den Fahrer mit dem ziehenden Boot zu verbinden. Das Seil misst etwa 19 bis 23 Meter in der Länge. Der Griff (Hantel) ist ergonomisch gestaltet und bietet einen festen Halt, um den Fahrer sicher zu ziehen.
  • Schutzausrüstung: Sicherheit spielt beim Wakeboarding eine große Rolle. Eine hochwertige Schwimmweste ist unerlässlich und sorgt dafür, dass der Fahrer im Falle eines Sturzes über Wasser bleibt. Auch Helme werden immer häufiger verwendet, insbesondere bei Fahrten in Wakeboard-Parks oder bei Wettkämpfen, wo Stürze häufiger und potenziell gefährlicher sind.

Grundlagen des Wakeboarding

Für Anfänger kann das Aufstehen auf dem Wakeboard die größte Herausforderung darstellen. Mit diesen Schritten können die ersten Meter auf dem Wakeboard erfolgreich gefahren werden:

  1. Geh in die Knie, um den Schwerpunkt und den Zugpunkt von der Leine nach unten zu verlagern
  2. Halte den Griff der Leine mit beiden Händen fest und lass die Arme ausgestreckt vor dir. Die Leine sollte straff, aber nicht zu angespannt sein.
  3. Richte dich nicht sofort auf, wenn das Boot beschleunigt, sondern lass zunächst das Wasser und die Zugkraft des Boots das Board ausrichten.
  4. Versuch langsam aufzustehen, sobald das Board beginnt, auf dem Wasser zu gleiten. Drück mit den Fersen auf das Board und lass dich nach vorne ziehen.
  5. Verteile dein Gewicht gleichmäßig auf beide Füße. Halte die Knie leicht gebeugt und Oberkörper aufrecht. Schau nach vorne und nicht auf die Füße.
  6. Verlagere dein Gewicht auf die Fersen (Heelside) oder die Zehen (Toeside), um zu steuern. Lehne dich sanft in die Richtung, in die du fahren möchtest.

Auf dem Wakeboard aufzustehen erfordert Übung und Geduld, aber mit der richtigen Technik und regelmäßiger Übung wird es schnell zur zweiten Natur.

Die bekanntesten Tricks

Sobald die Grundlagen gemeistert sind, können Wakeboarder eine Vielzahl von Tricks und Sprüngen lernen. Darunter zum Beispiel diese:

  • Ollie: Ein einfacher Sprung aus dem Wasser ohne die Hilfe einer Welle oder Rampe.
  • Wake Jump: Ein Sprung über die vom Boot erzeugte Welle.
  • Grabs: Das Board während eines Sprungs greifen, z. B. der „Indy Grab“ (mittlere Kante des Boards greifen).
  • Rotations: Drehungen um die eigene Achse, z.B. 180° oder 360° Drehungen.
  • Inverts: Überkopf-Tricks, die fortgeschrittene Techniken und viel Übung erfordern.

Ob als Freizeitsport oder Wettkampfdisziplin – Wakeboarding bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Natur und das Wasser auf eine aufregende und herausfordernde Weise zu erleben. Mit der richtigen Ausrüstung, Technik und unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene die Faszination dieses Sports erleben. Erste Erfahrungen mit dem Wakeboarding machen viele im Urlaub. Doch in Deutschland gibt es zahlreiche Möglichkeiten diese Sportart zu betreiben, sodass es vermutlich auch Anbieter in der Nähe deines Wohnortes gibt. So kann das Wakeboarding zu einem echten Hobby werden, das einen Ausgleich zum Alltag bietet.

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