Das Internet fühlt sich 2025 anders an als noch vor wenigen Jahren. Deutsche Nutzer sehen beim Surfen und Online-Shopping zunehmend detaillierte Hinweise zu Datenschutz und Barrierefreiheit. Der Grund liegt in einer Welle neuer EU-Verordnungen und nationaler Gesetze, die das Ziel haben, Verbraucherrechte zu stärken und digitale Angebote sicherer und transparenter zu machen. Doch diese Regulierung hat nicht nur Vorteile. Während große Plattformen wie Amazon, Google oder Meta die neuen Vorgaben meist problemlos umsetzen, ziehen sich kleinere Anbieter – insbesondere aus dem Nicht-EU-Ausland – teilweise zurück. Für deutsche Verbraucher bedeutet das: mehr Sicherheit, aber auch weniger Vielfalt im Netz.
Schneller, klarer, verbindlicher
Seit Juni 2025 ist die neue GDPR-Verfahrensverordnung beschlossene Sache. Sie soll die grenzüberschreitende Durchsetzung der Datenschutz-Grundverordnung deutlich verbessern. Das bisher oft langwierige Verfahren zwischen verschiedenen europäischen Datenschutzbehörden wird durch feste Fristen und klarere Zuständigkeiten ersetzt. Für deutsche Verbraucher bedeutet das, dass sie ihre Datenschutzrechte – etwa bei der Löschung von Profilen oder der unzulässigen Weitergabe persönlicher Daten – schneller und wirksamer durchsetzen können.
Auch der Druck auf internationale Anbieter steigt. Wer personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeitet, muss nicht nur hohe technische Sicherheitsstandards erfüllen, sondern auch transparente Informationen über die Nutzung und Speicherung der Daten liefern. So setzen beispielsweise große Streaming-Dienste auf EU-konforme Speicherstandorte, während internationale Casino-Plattformen mit Lizenzen außerhalb Deutschlands andere Wege wählen und oft eigene Datenschutz- und Sicherheitsstandards etablieren, um das Spielen ohne OASIS im Online Casino möglichst vielen Nutzern zugänglich zu machen.
Auch Dienste wie US-Cloud-Anbieter oder globale soziale Netzwerke haben bereits ihre Server-Standorte angepasst, um Daten innerhalb der EU zu speichern. Für Nutzer wird das Internet dadurch zwar sicherer, aber auch bürokratischer: Cookie- und Consent-Banner sind allgegenwärtig, und viele Plattformen fragen mehrfach nach Einwilligungen, um rechtlich abgesichert zu sein.
Barrierefreiheitspflicht auch für private Anbieter
Ein besonders einschneidender Schritt ist das Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes am 28. Juni 2025. Während Barrierefreiheit bislang vor allem im öffentlichen Sektor verpflichtend war, müssen nun auch private Online-Shops, Plattformen und digitale Dienstleister ihre Inhalte so gestalten, dass sie allen Nutzern gleichermaßen zugänglich sind. Das umfasst nicht nur Screenreader-Unterstützung für sehbehinderte Menschen, sondern auch eine klare Navigation, ausreichend große Bedienelemente und kontrastreiche Farbgestaltung.
Für Verbraucher bedeutet das ein deutlich verbessertes Nutzungserlebnis. Webseiten und Apps sind leichter bedienbar, Ladezeiten werden optimiert, und Formulare sind verständlicher gestaltet. Auf der anderen Seite stehen viele kleine Anbieter unter Druck: manche ausländische Händler könnten auf den EU-Markt, wenn sich die Umsetzung der Standards für sie nicht lohnt.
Transparenz bei Chatbots und Empfehlungen
Auch die zunehmende Rolle von Künstlicher Intelligenz im Online-Handel und bei Dienstleistungen wird strenger überwacht. Mit dem AI Act, der im August 2024 in Kraft trat und ab August 2025 für allgemeine KI-Systeme gilt, müssen Anbieter offenlegen, wenn Nutzer mit einem KI-System interagieren. Ob Chatbots im Kundenservice oder personalisierte Produktempfehlungen – Verbraucher müssen darüber informiert werden, dass Algorithmen ihre Entscheidungen beeinflussen.
Darüber hinaus schreibt das Gesetz eine Art „Erklärbarkeit“ vor: Nutzer können nachvollziehen, warum ihnen ein bestimmtes Angebot angezeigt wird oder wie eine automatisierte Entscheidung zustande kam. Das erhöht das Vertrauen, zwingt aber gerade kleinere Anbieter dazu, ihre KI-Systeme technisch und organisatorisch aufzurüsten.
Sicherheit und Komfort, aber weniger Auswahl
Die neuen EU-Regeln bringen zweifellos viele Vorteile: Verbraucher genießen mehr Schutz, können sicherer einkaufen und erhalten klarere Informationen über Preise und Produkte. Auch die digitale Barrierefreiheit ist ein Fortschritt, von dem alle profitieren. Für deutsche Nutzer ist es wichtig, sich bewusst für seriöse Anbieter zu entscheiden und die neuen Transparenzmerkmale zu nutzen – beispielsweise CE-Kennzeichnungen oder Barrierefreiheits-Erklärungen.

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