Lohnt sich eine Zusatzversicherung für das Zahnimplantat?

Zahnzusatzversicherung sinnvoll
Bei hochwertigem Zahnersatz kann das Lachen schnell einfrieren! (Foto von Shiny Diamond von Pexels)

Eine Zahnbehandlung kann teuer werden! Insbesondere beim Zahnersatz oder bei einer Wurzelbehandlung zeigen die Ausgaben schnell nach Norden und fünfstellige Rechnungen sind nicht selten. Zumal die gesetzlichen Krankenkassen sich zugeknöpft verhalten und bei Zahnbehandlungen nur 50 % der Basisversorgung übernehmen. Darunter ist eine einfache Standardlösung zu verstehen, welche nach dem aktuellen Stand der Zahnmedizin sinnvoll ist. Mit einem gut geführten Bonusheft kann dieser Anteil auf die Höchstgrenze von 65 % steigen. Der Rest fällt unter den Eigenanteil und ist aus eigener Tasche zu bezahlen.

Deshalb denken viele daran, sich gegen diesen Albtraum mit einer Zahnzusatzversicherung zu wappnen. Damit kann diese Deckungslücke teilweise oder ganz geschlossen werden. Wer also damit rechnet in absehbarer Zeit ein Zahnimplantat, eine Vollkeramikkrone oder eine Kunststofffüllung verpasst zu bekommen, der sollte frühzeitig daran denken, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Damit werden je nach Abdeckungsgrad Zahnersatz, Behandlungen und Prophylaxe wie Reinigung abgedeckt, bei Kindern sind meist kieferorthopädische Maßnahmen inkludiert.

Das Angebot an Zahnzusatzversicherungen ist sehr unübersichtlich, sodass es sich lohnt, sich bei Portalen wie Zahnzusatzversicherungen-Vergleich.com kundig zu machen, welche Tarife infrage kommen könnten.

Zahnzusatzversicherungen, was ist zu beachten?

Nun haben auch die Versicherungen nichts zu verschenken und in der Regel gibt es mit dem Abschluss keinen sofortigen Leistungsanspruch. Bei den meisten Zusatzversicherungen ist vertraglich eine Karenzzeit von bis zu acht Monaten festgelegt. Das bedeutet, dass in der Mehrheit der Fälle nicht so lange gewartet werden sollte, bis die Zahnprobleme akut werden. Zudem zahlen die meisten Tarife in den ersten drei bis fünf Jahren begrenzte Beträge. Wer also damit rechnet, sofort eine Komplettsanierung erstattet zu bekommen, sollte sich in Geduld üben.

Eine weitere Barriere, welche die Zusatzversicherer einer Erstattung auferlegen, ist die der ärztlichen Empfehlung. Wenn der Zahnarzt Reparaturbedarf festgestellt oder schon eine besondere Behandlung empfohlen hat, weigern sich viele Versicherer, Anträge zur Kostenerstattung durchzuwinken. Dieser Umstand muss im Vorfeld zwingend angegeben werden. Wer ein lückenhaftes Gebiss in sehr schlechtem Zustand sein Eigen nennt, muss damit rechnen, bei der Antragsstellung abgelehnt zu werden. Angesichts dieser Umstände raten Experten dazu, sich spätestens ab dem 30. Lebensjahr um eine Zusatzversicherung zu kümmern.

Welcher Tarif ist zu empfehlen?

Bei offensiv beworbenen Zusatzversicherungen ist mit Vorsicht zu reagieren. In diesen Fällen lohnt sich ein Blick auf das Leistungsangebot. Meist fällt dieses dann ziemlich dürftig aus. Es ist zwar in der Regel umfangreich und beinhaltet Reparaturen ebenso wie präventive Maßnahmen. Da die Sache eher beim Zahnersatz kostenintensiv wird, sollte auch bei Angeboten Wert auf eine Abdeckung gelegt werden, welche Implantate, Kronen und Brücken umfasst. Dies gilt im besonderen Maße für teure Inlays. Bei letzteren erstatten die gesetzlichen Krankenkassen nur 50 Euro, mithin der Preis einer gewöhnlichen Füllung aus Amalgam.

Wer eine Komplettabdeckung ins Auge fasst, dem sei ans Herz gelegt, die Kalkulation mit spitzem Bleistift durchzurechnen. Viele Versicherer haben gerade hier die größten Preissteigerungen im Gebührenheft. So sind die Experten der einhelligen Meinung, dass mit einer Abdeckung von 75 bis 80 % zwar ein Eigenanteil beizusteuern ist, der aber durch geringere monatliche Zahlungen mehr als ausgeglichen werden kann.

Bleibt noch anzumerken, dass auch bei der Zahnzusatzversicherung das Bonusheft angerechnet wird. Wer also eine regelmäßige Zahnvorsorge betreibt, dem bleiben beim Zahnersatz unnötige Kosten erspart.

Tarife mit sofortigem Leistungsbeginn

Seit einiger Zeit werden auch Tarife angeboten, die Erstattung ohne Wartezeit (siehe Zahnzusatzversicherung ohne Wartezeit) beinhalten. Oft kann eine Notfallsituation eintreten. Dann kann selbst bei ausreichender Vorsorge eine dringende Implantation notwendig werden. Auch weichen die Fronten bei der erwähnten ärztlichen Empfehlung auf. Gewisse Tarife bieten Deckung an, auch wenn eine teure Behandlung vom Zahnarzt schon indiziert wurde. In vielen Fällen kann das zu Erleichterungen führen. Es ist aber anzumerken, dass diese Maßnahmen außerhalb des Normalbetriebs entweder mit höheren Beiträgen und/oder mit geringerer Deckung einhergehen.

Resümierend bleibt festzuhalten, dass Zahnzusatzversicherungen sicherlich das Potenzial haben, Deckungslücken zu schließen. Jeder Patient muss aber seine individuelle Situation auf die Wirtschaftlichkeit hin überprüfen, damit eine bestmögliche Auslotung zwischen Beiträgen, Eigenbedarf und Erstattungen gegeben ist.

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4 Kommentare

  1. Ich überlege schon länger, ob ich eine Zusatzversicherung für meine Zähne abschließen soll. Danke für diese Tipps, wie ich eine passende Versicherung finde. Ich werde nach einer Versicherung suchen, die nicht nur Reparaturen und präventive Maßnahmen übernimmt, sondern auch die Kosten für Implantate.

  2. Bisher war ich nie auf Implantate angewiesen. Trotzdem frage ich mich, ob ich eine Zusatzversicherung für Zahnimplantate abschließen sollte. Gut zu wissen, dass ich normalerweise nicht sofort einen Leistungsanspruch habe, sondern erst nach 8 Monaten Karenzzeit.

  3. Meine Mutter überlegt, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Gut zu wissen, dass man darauf achten sollte, dass sowohl Kronen und Brücken als auch Implantate abgedeckt werden. Darüber hinaus werde ich ihr raten, regelmäßig zur Prophylaxe zum Zahnarzt zu gehen.

  4. Meinem Vater muss einen Zahn gezogen bekommen und ist danach auf ein Keramikimplantat angewiesen. Gut zu wissen, dass es auch Zahnzusatzversicherungen mit einer Erstattung ohne Wartezeit gibt. Ich werde meinem Vater allerdings mitteilen, dass die Beiträge dadurch etwas höher ausfallen.

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